Grubenwasser, das sich in den Hohlräumen der ehemaligen Kohlegruben des Ruhrgebiets sammelt, muss zum Schutz des Grundwassers regelmäßig abgepumpt werden. Kommt das Wasser an die Oberfläche, hat es eine Temperatur zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Ein Forschungsprojekt der Universität Bochum konnte diesen Wassermassen erfolgreich die geothermische Wärme zur weiteren Verwendung entziehen. Diese Heizleistung kann durch den Einsatz von Wärmepumpen noch verstärkt werden. Anschließend identifizierten die Forscher*innen mögliche Standorte, an denen die neuartige Wärmeversorgung genutzt werden könnte.
Innovative Wärmeversorgung mit viel Potenzial
Die Forschenden identifizierten mit Kamen-Bergkamen, Bochum und Essen drei geeignete Standorte, an denen in den kommenden Jahren Bebauungen entstehen sollen, die die neue Technologie nutzen könnten. In Bochum wird die zentrale Feuerwehr bereits mit Grubenwasser-Wärme beheizt. Diese Versorgung soll nun auch auf Quartiersebene erprobt werden. Die Kosten der Wärmeversorgung mit Grubenwasser liegen zwar aktuell noch über den Gaspreisen, mit einer steigenden CO2-Bepreisung könnte sich das jedoch schnell ändern.
Nachdem in der ersten Projektphase mögliche Standorte ausgemacht und Konzepte entwickelt wurden, sollen diese nun in einer zweiten Projektphase mit Hilfe von Fördermitteln realisiert werden. Durch die Umwandlung der vorhandenen Infrastrukturen können ökologische und ökonomische Entwicklungen in den ehemaligen Kohleregionen angetrieben werden. Das Projekt hat damit auch eine weltweite Vorbildfunktion für die Nutzung von Grubenwasser.